Galt gerade noch der Ebook-Reader als der letzte Schrei, gibt es jetzt schon biegbare Bildschirme. Und die Projektion von Inhalten direkt auf die Netzhaut auch ohne Google-Brille ist schon längst in Arbeit. Was bedeutet das zu Ende gedacht? Lebte das Lesen bislang von der Interaktion, der lustvollen Begegnung oder beängstigenden Konfrontation mit überraschenden, anderen Welten, so droht irgendwann der Unterschied zwischen eigenen Gedanken und den Projektionen ins Gehirn zu verschwimmen (ja, auch Gehirn-Maschine-Interfaces gibt es heute bereits in rudimentärer Form). Werden wir dann in Zukunft noch staunen oder über uns selbst nachdenken oder nehmen wir alles hin, weil es ja schon Teil von uns zu sein scheint? Aber vielleicht wird das ja nur noch ein gradueller Unterschied zu heute sein, wenn man bedenkt, mit welcher Leichtgläubigkeit oft Propaganda der Medien (ja, die gibt es auch im Westen) als eigene Meinung adaptiert wird.